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SteuerGo FAQs

 


Spenden und Mitgliedsbeiträge

 



Steuern sparen mit Spenden

Mit einer Spende kann nicht nur die Arbeit einer Hilfsorganisation unterstützt werden, sondern auch die eigene Steuerlast gesenkt werden. Dennoch sollte der wohltätige Gedanke im Vordergrund stehen. Deshalb ist es wichtig zu wissen, wer die Spende erhält und wie das Geld verwendet wird.

Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) bietet hierbei Orientierung. Es vergibt ein Spendensiegel an seriöse Organisationen, die bestimmte Kriterien erfüllen müssen. Das DZI prüft unter anderem, wie die Spendengelder verwendet werden, sowie die Kosten für Werbung und Verwaltung. Diese Ausgaben dürfen nicht unverhältnismäßig hoch sein. Als Richtwert gilt: Verwaltungskosten, die mehr als 35 % der Gesamtausgaben betragen, sind nicht akzeptabel.

Organisationen mit DZI-Spendensiegel dürfen dieses auf ihrer Website und in Publikationen nutzen. Aktuell listet das DZI etwa 250 Organisationen, von „action medeor“ bis zur „Zukunftsstiftung Entwicklungshilfe“. Ein fehlendes Spendensiegel bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass die Organisation unseriös ist, da die Teilnahme am freiwilligen „Spenden-TÜV“ mit jährlichen Gebühren verbunden ist.

In solchen Fällen kann ein Blick in den Jahresbericht der Organisation Aufschluss über die Mittelverwendung geben – oft informativer als ein einfaches Werbeprospekt.

Neben dem guten Gewissen hat der Spender den Vorteil, die Spende steuerlich geltend machen zu können. Spenden werden als Sonderausgaben in der Steuererklärung abgesetzt. Die im Veranlagungsjahr 2024 getätigten Spenden werden im Mantelbogen der Einkommensteuererklärung eingetragen. Seit 2007 wird für Spenden bis 200 Euro lediglich ein einfacher Zahlungsnachweis, wie ein Kontoauszug oder Überweisungsbeleg, benötigt. Für höhere Beträge ist eine Spendenbescheinigung erforderlich, die die meisten Organisationen automatisch zu Beginn des folgenden Jahres verschicken.

Achtung: Nicht jede Spende oder jeder Mitgliedsbeitrag ist steuerlich absetzbar. Beiträge an Sportvereine, Karnevalsvereine, Heimatvereine oder Gesangsvereine werden nicht anerkannt. Dagegen sind Spenden und Mitgliedsbeiträge an Vereine, die im Bereich Natur-, Tierschutz, Wohlfahrt oder Denkmalschutz tätig sind, steuerlich absetzbar.

Bei Parteispenden gibt es eine besondere Regelung: Hier erhält man eine direkte Steuerermäßigung von 50 % der Spende, bis zu maximal 825 Euro (Ledige) bzw. 1.650 Euro (Verheiratete). Beträge darüber hinaus können als Sonderausgaben bis zu den Höchstbeträgen von 1.650 Euro (Ledige) bzw. 3.300 Euro (Verheiratete) abgesetzt werden.

Neben Geldspenden können auch Sachspenden steuerlich geltend gemacht werden. Wer z. B. alte Kleidung an eine gemeinnützige Organisation spendet, sollte eine Spendenbescheinigung anfordern, die den Marktwert und den Zustand der gespendeten Gegenstände dokumentiert.

Steuern sparen mit Spenden



Spenden für Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien

Im Februar 2023 ereignete sich ein verheerendes Erdbeben in der Türkei und in Syrien, das zu schwerem Leid und Infrastrukturschäden führte. Das Bundesfinanzministerium hat Maßnahmen zur Förderung der Unterstützung ohne steuerliche Hindernisse ergriffen.

Vereinfachter Spendennachweis: Ein sogenannter Katastrophenerlass ist in Kraft, der bis zum 31. Dezember 2023 gilt. Unter anderem ermöglicht dieser Erlass einen vereinfachten Nachweis für Spenden. Statt einer üblichen Zuwendungsbestätigung genügt der Bareinzahlungsbeleg oder die Buchungsbestätigung eines Kreditinstituts (BMF-Schreiben vom 27.2.2023).

Weitere Regelungen betreffen Maßnahmen von steuerbegünstigten Organisationen, die den Betroffenen des Erdbebens helfen, die steuerliche Behandlung von Zuwendungen aus dem Betriebsvermögen, lohnsteuerliche Fragen und mehr.

Spenden für Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien



Welche Kulanzregeln gibt es für Spenden zugunsten von Flüchtlingen?

Nach wie vor suchen Flüchtlinge in Deutschland Schutz vor Krieg und Vertreibung. Nach wie vor helfen Tausende engagierte Bürger, Unternehmen, Initiativen und Organisationen den ankommenden Flüchtlingen mit persönlichem und finanziellem Engagement, um deren Betreuung und Versorgung sicherzustellen.

Zur Förderung und Unterstützung dieses gesamtgesellschaftlichen Engagements bei der Hilfe für Flüchtlinge hatte das Bundesministerium der Finanzen vereinfachte Steuerregelungen erlassen. Sie gelten in der Zeit vom 1.8.2015 bis 31.12.2016 (BMF-Schreiben vom 22.9.2015).

Aktuell haben Bund und Länder eine Verlängerung der Steuererleichterungen für die Flüchtlingshilfe über das Jahr 2016 hinaus bis zum 31. Dezember 2021 beschlossen (BMF-Schreiben vom 5.2.2019). Somit gelten wie im Jahre 2016 auch in den Jahren 2018 und 2019 ff. u.a. folgende Regelungen:

  • Für Spenden auf Sonderkonten von Hilfsorganisationen zur Unterstützung von Flüchtlingen gilt der vereinfachte Spendennachweis - und zwar ohne betragsmäßige Begrenzung. Als Nachweis genügt zum Beispiel ein Bareinzahlungsbeleg, der Kontoauszug eines Kreditinstituts oder der PC-Ausdruck bei Online-Banking.
  • Begünstigt sind ausnahmsweise auch Spenden an private Spendensammler zugunsten von Flüchtlingen. Oftmals richten engagierte Bürger bei besonderen Anlässen, z. B. Geburtstag, Hochzeit, Taufe, Beerdigung, Jubiläum, Spendenkonten ein und bitten anstelle von Geschenken um Spenden.
  • Alle gemeinnützigen Vereine dürfen unabhängig von ihren eigentlichen Satzungszwecken Spenden für Flüchtlinge sammeln. Auf die Sonderaktion ist hinzuweisen.
  • Alle gemeinnützigen Vereine dürfen ihre freien Finanzmittel zur Unterstützung von Flüchtlingen verwenden, auch wenn die Flüchtlingshilfe nicht in der Satzung geregelt ist. Die steuerlich erforderliche Änderung der Satzung ist nicht notwendig. Sichergestellt werden muss aber, dass diese Mittel vom Spender nicht mit einer anderen Verwendungsbestimmung versehen sind.
  • Wenn Arbeitnehmer auf Teile ihres Arbeitslohns oder auf Teile eines angesammelten Wertguthabens verzichten und der Arbeitgeber eine Zahlung auf das Spendenkonto einer anerkannten Hilfsorganisation leistet, bleibt dieser Lohnanteil steuerfrei.

Aktuell hat das BMF Billigkeitsregelungen für die Unterstützer der Ukraine-Flüchtlingen erlassen. Das heißt: Den Unterstützern will der Fiskus durch verschiedene steuerliche Erleichterungen helfen. Einzelheiten regelt das BMF-Schreiben vom 17.3.2022 (IV C 4-S 2223/19/10003).

Welche Kulanzregeln gibt es für Spenden zugunsten von Flüchtlingen?



Was kann ich als Spenden und Mitgliedsbeiträge absetzen?

Steuerlich absetzen können Sie Spenden und Mitgliedsbeiträge zur Förderung steuerbegünstigter Zwecke. Dazu zählen

  • Gemeinnützige Zwecke
  • Mildtätige Zwecke (z.B. Behindertenwerkstätten, Mahlzeitendienste oder Drogenberatungsstellen)
  • Kirchliche Zwecke
  • Politische Parteien
  • Unabhängige Wählervereinigungen
  • Gemeinnützige Vereine und Organisationen
  • öffentliche Dienststellen im Inland: z.B. Universitäten, Fachhochschulen, Forschungsinstitute, Behörden, Schulen, staatliche Museen, staatliche Krankenhäuser
  • juristische Personen des öffentlichen Rechts im Inland: z.B. Stadt- und Gemeindeverwaltungen, Verbandsgemeindeverwaltungen, Länder und Bund sowie die Kirchen

Dagegen sind Spenden für den wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb eines Vereins nicht absetzbar. Spenden Sie beispielsweise die Getränke für das Vereinsfest, können Sie diese in Ihrer Steuererklärung nicht eintragen.

Um Spenden von der Steuer absetzen zu können, müssen diese ohne Gegenleistung erbracht werden. Sie können dabei nicht nur Geldspenden absetzen. Als steuerlich relevant gelten auch Sachspenden, Aufwandsspenden und Vergütungsspenden.

Was kann ich als Spenden und Mitgliedsbeiträge absetzen?



Wie viel kann ich als Spenden und Mitgliedsbeiträge absetzen?

Zu den steuerbegünstigten Zwecken gehören gemeinnützige, mildtätige und kirchliche Zwecke - sowie mit Besonderheiten die Förderung von Parteien und Wählervereinigungen. Seit 2007 sind die bisher besonders geförderten kulturellen und wissenschaftlichen Zwecke Teil der gemeinnützigen Zwecke.

Zuwendungen für solche begünstigten Zwecke sind insgesamt bis 20 % des Gesamtbetrags der Einkünfte als Sonderausgaben absetzbar. Sofern die Zuwendungen den Höchstbetrag übersteigen, kann der übersteigende Anteil in das Folgejahr vorgetragen und dort im Rahmen des Höchstbetrages berücksichtigt werden. Dieser Spendenvortrag gilt zeitlich unbegrenzt.

Ebenso wie Spenden sind grundsätzlich auch Mitgliedsbeiträge im Rahmen des abzugsfähigen Spendenhöchstbetrages als Sonderausgaben absetzbar. Dies gilt allerdings nur für "altruistische" Zwecke und Organisationen, die keine Vorteile für die Mitglieder selbst bieten, z. B. Caritas, Lebenshilfe, DLRG. Nicht absetzbar sind Mitgliedsbeiträge an Vereine, die freizeitnahe gemeinnützige Zwecke mit "Eigennutz" fördern, z. B. Sportvereine, Musik- und Gesangvereine, Spielmannszüge, Theaterspielvereine, Heimatvereine, Trachtenvereine, Brauchtumsvereine, Fastnachtsvereine, Tierzucht- und Pflanzenzuchtvereine, Modellflugvereine, Hundesportvereine.

Neben Geld- können Sie auch Sachspenden steuerlich geltend machen. Wenn Sie Ihre alten Kleider einer gemeinnützigen Organisation spenden möchten, benötigen Sie von dieser eine Spendenbescheinigung, die den Marktwert und den Zustand der Kleidungsstücke auflistet.

Beispiel

Ihr steuerpflichtiger Bruttoverdienst: 45.000 Euro, abzüglich Werbungskosten: 3.000 Euro, Gesamtbetrag der Einkünfte: 42.000 Euro

Sie können Spenden und Mitgliedsbeiträge bis zu 8.400 Euro (20 Prozent von 42.000 Euro) als Sonderausgaben steuerlich geltend machen.

Wie viel kann ich als Spenden und Mitgliedsbeiträge absetzen?



Wie muss ich Spenden beim Finanzamt nachweisen?

Spenden und Mitgliedsbeiträge wurden früher nur dann steuermindernd anerkannt, wenn die Zuwendungsbestätigungen und Belege über gezahlte Mitgliedsbeiträge der Steuererklärung beigefügt bzw. bei elektronischer Abgabe ans Finanzamt nachgeschickt wurden. In bestimmten Fällen genügte auch ein vereinfachter Nachweis, z.B. ein Kontoauszug.

Seit 2017 ist die Belegvorlagepflicht in eine Belegvorhaltepflicht umgewandelt worden: Zuwendungsbestätigungen bzw. entsprechende Nachweise müssen nicht mehr zwingend mit der Steuererklärung eingereicht werden. Vielmehr müssen sie nur noch vorgelegt werden, wenn das Finanzamt dazu auffordert. Dies ist möglich bis zu einem Jahr nach Bekanntgabe des Steuerbescheids. Solange also muss der Spender die Belege aufbewahren (§ 50 Abs. 8 EStDV 2017).

Die neue Belegvorhaltepflicht gilt für Spenden, die ab dem 1.1.2017 geleistet werden. Gleichwohl ist der Erhalt einer Zuwendungsbestätigung nach wie vor Voraussetzung für den Spendenabzug. Achten Sie deshalb darauf, dass Sie eine Bescheinigung erhalten. Aber die Bescheinigung müssen Sie nicht mehr mit der Steuererklärung einreichen, sondern erst nach Anforderung des Finanzamts.

Der Spender kann den Spendenempfänger bevollmächtigen, die Zuwendungsbestätigung seinem zuständigen Finanzamt elektronisch zu übermitteln. Dazu muss er dem Spendenempfänger seine Identifikationsnummer mitteilen. Die Vollmacht kann nur mit Wirkung für die Zukunft widerrufen werden. Der Spendenempfänger hat dem Spender die so übermittelten Daten elektronisch oder auf dessen Wunsch als Ausdruck zur Verfügung zu stellen. Damit verbunden ist der Vorteil für den Spender, im eigenen Besteuerungsverfahren eine Zuwendungsbestätigung weder aufbewahren noch vorlegen zu müssen. Für den Spendenempfänger würde zugleich die Pflicht zur Aufbewahrung eines Doppels der Zuwendungsbestätigung entfallen (§ 50 Abs. 2 EStDV).

Nicht immer ist eine förmliche Zuwendungsbestätigung nach amtlichem Muster erforderlich. Als Nachweis genügt der Kontoauszug, Bareinzahlungsbeleg, Überweisungsbeleg oder Lastschrifteinzugsbeleg bei

  • Spenden bis 300 Euro, die an eine gemeinnützige, mildtätige, kirchliche oder religiöse Organisation oder an eine inländische juristische Person des öffentlichen Rechts oder eine inländische öffentliche Dienststelle geleistet werden.
  • Spenden in Katastrophenfällen, die auf ein spezielles Sonderkonto innerhalb eines bestimmten Zeitraums eingezahlt werden. Ein solches Sonderkonto dürfen nur die amtlich anerkannten Verbände der freien Wohlfahrtspflege und ihre Mitgliedsorganisationen sowie eine inländische juristische Person des öffentlichen Rechts oder eine inländische öffentliche Dienststelle einrichten. Bei diesen Spenden kommt es nicht auf deren Höhe an.

Wie muss ich Spenden beim Finanzamt nachweisen?



Was kann ich nicht als Spende absetzen?

Der Finanzbeamte lässt nicht jede Spende und nicht jeden Mitgliedsbeitrag als Sonderausgabe gelten.

Dazu einige Beispiele:

Der Richter verurteilt den Angeklagten, einen festen Betrag an eine gemeinnützige Organisation zu zahlen. Diese "unfreiwillige" Spende kann der Verurteilte selbstverständlich nicht von der Steuer absetzen, weil sie nicht freiwillig und nicht ohne Gegenleistung erfolgt.

Mitgliedsbeiträge für den Sportverein kann der Steuerzahler nicht absetzen.

Auch Beiträge für den Karnevals-, den Heimat-, den Tierzucht- oder den Gesangsverein erkennt das Finanzamt nicht an.

Allerdings gibt es eine Neuerung: Wenn Sie einem Verein angehören, der sich im Bereich Natur, Wohlfahrt, Gender, Tier- oder Denkmalschutz engagiert, dürfen Sie sowohl Ihre Spenden als auch Ihren Mitgliedsbeitrag von der Steuer absetzen.

Nicht absetzbar sind Mitgliedsbeiträge an Vereine, die folgende Zwecke fördern: Sport, kulturelle Betätigungen zur Freizeitgestaltung (z. B. Gesang-, Musik-, Theaterverein), Heimatpflege und Heimatkunde, Tierzucht und Pflanzenzucht, Kleingärtnerei, traditionelles Brauchtum einschließlich Karneval, Fastnacht und Fasching, Soldaten- und Reservistenbetreuung, Amateurfunken, Modellflug und Hundesport.

Beispiel

Der Verein A fördert Wissenschaft und Forschung, der Verein B fördert laut seiner Satzung daneben auch den Sport. An den Verein A sind Spenden und Mitgliedsbeiträge als Sonderausgaben absetzbar, bei Verein B dagegen nur Spenden, nicht aber die Mitgliedsbeiträge. Ausschlaggebend ist der Eintrag des Vereinszwecks in der Satzung, nicht die wirklichen Aktivitäten des Vereins.

 

Tipp

Aktuell hat der Bundesfinanzhof entschieden, dass Mitgliedsbeiträge an Vereine, die in erster Linie der Freizeitgestaltung dienen, nicht als Sonderausgaben bei der Einkommensteuer abgezogen werden können. Dies gilt auch dann, wenn beispielsweise ein Musikverein neben den "kulturellen Betätigungen mit Eigennutz" noch einen weiteren Zweck fördert, z.B. musikalische Ausbildung, kulturelle und kirchenmusikalische Veranstaltungen, Musikfeste und Musikwettbewerbe (BFH-Urteil vom 28.9.2022, X R 7/21).

Was kann ich nicht als Spende absetzen?



Was bedeutet Spendenvortrag?

Spenden und ggf. Mitgliedsbeiträge zur Förderung steuerbegünstigter Zwecke können bis zu 20 Prozent des Gesamtbetrags der Einkünfte als Sonderausgaben abgesetzt werden. Übersteigt Ihre Spende diesen Höchstbetrag, wird der überschüssige Betrag in das nächste Jahr übertragen und dort im Rahmen des Höchstbetrags berücksichtigt. Dies nennt man Spendenvortrag. Der Spendenvortrag ist zeitlich unbegrenzt und wird so lange fortgeführt, bis der gesamte Spendenbetrag verrechnet ist.

Das Finanzamt stellt Ihnen jährlich einen Feststellungsbescheid über den noch nicht berücksichtigten Betrag aus.

Was bedeutet Spendenvortrag?



Was ist eine Spende und was sind Mitgliedsbeiträge?

Spenden werden generell freiwillig und unentgeltlich geleistet.

Eine Spende ist frei von jeglicher Verpflichtung gegenüber der Einrichtung, welche beispielsweise gemeinnützige Zwecke verfolgt. Ihre Höhe wird vom Spender selbst bestimmt. Sie kann über Geld, Sachleistungen sowie bedingt auch über Arbeit (Zeitspenden) geleistet werden. Im letzten Fall sind aber nur direkte Aufwendungen wie nötige Fahrtkosten absetzbar.

Mitgliedsbeiträge sind hingegen von der Einrichtung definiert und haben eine konstante Höhe. Sie werden zudem regelmäßig geleistet. In der Regel können sie nur über Geld geleistet werden. Zahlt ein Mitglied mehr als den Mitgliedsbeitrag an eine steuerlich begünstigte Einrichtung, so wird die Differenz als gespendet betrachtet.

Mitgliedsbeiträge an Vereine mit „freizeitnahen“ gemeinnützigen Zwecken sind nicht absetzbar. Der Verein darf für die Beiträge auch keine Zuwendungsbestätigung ausstellen. Dies betrifft:

  • Sport-Vereine
  • Musik-Vereine
  • Gesangs-Vereine
  • Heimat-Vereine
  • Brauchtums-Vereine
  • Tierzucht-Vereine
  • Hundesport-Vereine
  • Karnevals-Vereine

 

SteuerGo

Der Bundesfinanzhof hat kürzlich entschieden, dass Mitgliedsbeiträge an Vereine, die hauptsächlich der Freizeitgestaltung dienen, nicht als Sonderausgaben in der Einkommensteuer geltend gemacht werden können. Dies gilt auch, wenn der Verein neben Freizeitaktivitäten auch andere Zwecke verfolgt, wie musikalische Ausbildung oder kulturelle Veranstaltungen (BFH-Urteil vom 28.9.2022, X R 7/21).

Was ist eine Spende und was sind Mitgliedsbeiträge?



Was sind Spenden in den Vermögensstock einer Stiftung

Geht eine Spende in den Vermögensstock einer Stiftung, sind im Jahr der Spende und den folgenden neun Jahren bis zu 1 Million Euro als Sonderausgaben absetzbar. Über den noch nicht berücksichtigten Spendenbetrag erteilt das Finanzamt jedes Jahr einen Feststellungsbescheid.

Der Spendenhöchstbetrag von 1 Million Euro kann nur einmal innerhalb von 10 Jahren in Anspruch genommen werden, aber innerhalb dieses Zeitraums beliebig verteilt werden. Bei höheren Spenden kann der Betrag von 1 Million Euro als Stiftungsspende behandelt und der übersteigende Betrag als "normale" Spenden im Rahmen des Höchstbetrages von 20 % des Gesamtbetrags der Einkünfte abgesetzt werden.

Bei zusammen veranlagten Ehegatten gilt seit 2013 ein Spendenhöchstbetrag von 2 Millionen Euro. Es muss nicht mehr nachgewiesen werden, welcher Ehegatte die Spende geleistet hat und aus welchem Vermögen die Spende entnommen wurde.

Seit 2013 gilt der erhöhte Sonderausgabenabzug von 1 Mio. Euro nur für Spenden "in das zu erhaltende Vermögen" einer Stiftung. Es muss sich also um eine "Vermögensstockspende" handeln.

Anders liegt der Fall bei Verbrauchsstiftungen für Spenden "in das verbrauchbare Vermögen" der Stiftung. Diese sind steuerlich absetzbar nur bis zu 20 % des Gesamtbetrags der Einkünfte oder bis zu 4 Promille der Summe aus Umsätzen und Löhnen und Gehältern. Ein verbleibender Betrag ist zeitlich unbegrenzt vortragsfähig, d.h. er wird jedes Jahr bis zu 20 % des GdE als Sonderausgaben berücksichtigt, bis er verbraucht ist.

Was sind Spenden in den Vermögensstock einer Stiftung

Feldhilfen

Spenden für steuerbegünstigte Zwecke

Wählen Sie Ja, um Angaben zu Ihren Spenden und Mitgliedsbeiträgen für steuerbegünstigte Zwecke zu machen. Steuerbegünstigte Zwecke sind gemeinnützige, mildtätige oder kirchliche Zwecke.

Spenden zu diesem Zweck können bis zu einer Höhe von 20 % des Gesamtbetrages der Einkünfte als Sonderausgaben abgezogen werden.

Bei Spenden bis 300 Euro genügt der Zahlungsbeleg oder der Kontoauszug.

Beispiele für Organisationen, die als steuerbegünstigt gelten:

  • SOS Kinderdörfer e.V.
  • Deutsches Rotes Kreuz e.V.
  • Ärzte ohne Grenzen e.V.
  • Tierärzte ohne Grenzen e.V.
  • Aktion Deutschland Hilft e.V.
  • Aktionsgruppe Kinder in Not e.V.
  • Albert-Schweitzer-Kinderdorf Hessen e.V.
  • Gesellschaft für bedrohte Völker e.V.
  • World Vision Deutschland e.V.
  • Deutscher Caritasverband e.V.
  • Deutscher Tierschutzbund e.V.
  • Kindernothilfe e.V.
  • Welthungerhilfe e.V.
  • UNO-Flüchtlingshilfe e.V.
  • Deutsches Katholisches Blindenwerk e.V.
  • Deutsches Blindenhilfswerk e.V.
  • Beratungsstellen für Drogensüchtige
  • Forschungsinstitute
  • Kunstausstellungen
  • Kunstsammlungen
  • Museen
  • Theater
  • Universitäten
  • Gesangsvereine (nicht Mitgliedsbeiträge)
  • Musikvereine (nicht Mitgliedsbeiträge)

Wichtig: Mitgliedsbeiträge für freizeitnahe Vereine, wie Sport-, Heimat-, Tierzucht-, Gesangs- und Musikvereine o.ä., werden steuerlich nicht berücksichtigt.

Spenden an politische Parteien

Wählen Sie Ja, um Angaben zu Spenden und Mitgliedsbeiträgen an politische Parteien zu machen.

Hinweis: Der Abzug ist nicht möglich, sofern die politische Partei von der staatlichen Parteienfinanzierung ausgeschlossen ist.

Die Zuwendungen an Parteien können bis zur Höhe von 1.650 Euro (bei zusammenveranlagten Ehepartnern 3.300 Euro) zu 50% (maximal also 825 Euro bzw. 1.650 Euro) direkt von der zu zahlenden Einkommensteuer (Steuerermäßigungen nach §34g EStG) abgezogen werden.

Der darüberhinausgehende Betrag ist bis max. 1.650 Euro (3.300 Euro) als Sonderausgaben abzugsfähig.

Hier können Sie z.B. Spenden und Beiträge an folgende Parteien eintragen:

  • CDU - Christlich Demokratische Union Deutschlands
  • SPD - Sozialdemokratische Partei Deutschlands
  • DIE LINKE - Die Linke
  • GRÜNE - Bündnis 90/Die Grünen
  • CSU - Christlich-Soziale Union in Bayern
  • AfD - Alternative für Deutschland
  • FDP - Freie Demokratische Partei
  • PIRATEN - Piratenpartei Deutschland
  • FREIE WÄHLER - Freie Wähler
  • LKR - Liberal-Konservative Reformer
  • BVB / FREIE WÄHLER - Brandenburger Vereinigte Bürgerbewegungen/Freie Wähler
  • SSW - Südschleswigscher Wählerverband
  • FAMILIE - Familien-Partei Deutschlands
  • BIW - Bürger in Wut
  • NPD - Nationaldemokratische Partei Deutschlands
  • ÖDP - Ökologisch-Demokratische Partei
  • Die PARTEI - Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative

 

Spenden an unabhängige Wählervereinigungen

Wählen Sie Ja, wenn Sie Spenden und Mitgliedsbeiträgen an unabhängige Wählervereinigungen geleistet haben.

Diese Zahlungen können bis zur Höhe von 1.650 Euro (bei zusammenveranlagten Ehepartnern 3.300 Euro) zu 50 % (maximal also 825 Euro bzw. 1.650 Euro) direkt von der Einkommensteuerschuld (Steuerermäßigungen nach §34g EStG) abgezogen werden.

Der darüberhinausgehende Betrag ist nicht begünstigt und somit nicht als Sonderausgaben absetzbar.

Spenden in den Vermögensstock einer Stiftung

Wählen Sie Ja, wenn Sie Spenden in den Vermögensstock einer Stiftung geleistet haben.

Für Spenden an Stiftungen gelten außerordentlich großzügige Steuervergünstigungen. Der abzugsfähige Höchstbetrag für Stiftungsspenden beträgt 1 Million Euro pro Person für Spenden "in das zu erhaltende Vermögen" einer Stiftung  - zusätzlich zum Spendenhöchstbetrag von 20 % des Gesamtbetrags der Einkünfte. Es muss sich dabei um eine "Vermögensstockspende" handeln.

Der Spendenbetrag kann beliebig über 10 Jahre verteilt werden. Über den noch nicht berücksichtigten Spendenbetrag erteilt das Finanzamt jedes Jahr einen Feststellungsbescheid.

Liegt ein zum 31.12.2023 festgestellter Spendenvortrag für den Steuerpflichtigen vor?

Wenn im Steuerbescheid des vergangenen Jahres ein Spendenvortrag festgestellt wurde, kann dieser hier erfasst werden. Der genaue Betrag kann aus dem Steuerbescheid für 2023 entnommen werden.

Wenn der Spendenhöchstbetrag in einem Jahr überschritten wird, geht der übersteigende Betrag grundsätzlich nicht verloren, sondern wird in die nachfolgenden Steuerjahre verschoben bzw. übertragen. Dagegen ist ein Spendenrücktrag in der Steuererklärung ebenso wenig vorgesehen wie eine zeitliche Begrenzung des Spendenvortrags.