Online-Casinos werden hierzulande immer beliebter. Mehr und mehr Spieler wagen am Feierabend das eine oder andere Spielchen und erzielen dabei mitunter auch Gewinne. Doch wer Glück hatte, steht direkt vor den nächsten Fragen: Zählen Casino-Gewinne als Einkommen? Wenn ja, wie müssen sie versteuert werden und was sollte ich bei der Versteuerung beachten?
Zählen Casino-Gewinne als Einkommen?
Grundsätzlich sieht es so aus, dass das Einkommensteuergesetz (EstG) 7 Einkommensarten nennt, die der Besteuerung unterliegen. Dazu gehören:
- Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft
- Einkünfte aus Gewerbebetrieb
- Einkünfte aus selbständiger Arbeit
- Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit
- Einkünfte aus Kapitalvermögen
- Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung
- Sonstige Einkünfte
Ein Blick auf diese Einkunftsarten verrät, dass für Glücksspielgewinne im Normalfall nur die sonstigen Einkünfte infrage kämen. Doch auch hier finden sich Spielgewinne nicht. Demnach gelten Gewinne aus Glücksspiel, Lotterien und Sportwette nicht als Einkommen.
Casino-Gewinne sind im Normalfall steuerfrei
Aus der obigen Betrachtung lässt sich also ableiten, dass Glücksspielgewinne steuerfrei sind. Wer also beispielsweise nach guten Netent Online Casinos sucht und bei onlinecasinosdeutschland.com einen passenden Anbieter findet, muss die dort erzielten Gewinne normalerweise nicht versteuern.
Abgrenzung zwischen Glücksspiel und Geschicklichkeitsspiel ist wichtig!
Auch wenn Spieler für Glücksspielgewinne keine Einkommensteuer entrichten müssen, ist zwischen zwei Arten von Spielen zu unterscheiden:
1. Glücksspiele
Bei einem Glücksspiel liegt die Gewinnchance zum überwiegenden Teil beim Zufall. Der Spieler selbst hat nur sehr begrenzten bis gar keinen Einfluss auf das Spielgeschehen. Gute Beispiele in diesem Zusammenhang:
- Roulette: Roulette ist wie Lotto. Der Spieler kann in keiner Weise beeinflussen, auf welcher Zahl und Farbe die Kugel am Ende liegen bleibt. Da es sich zudem um ein statistisches Modell „mit Zurücklegen“ handelt, könnte theoretisch auch die gleiche Zahl sehr oft hintereinanderkommen. Durch Geschick ist hier also wenig zu machen.
- Spielautomaten: Auch hier hängt nahezu alles vom Zufall ab, so dass auch hier von einem Glücksspiel ausgegangen wird.
2. Geschicklichkeitsspiele
Von den Glücksspielen abzugrenzen sind die Geschicklichkeitsspiele. Bei diesen hängt die Gewinnchance zu einem großen Teil von den Fähigkeiten des Spielers ab. Ein Typischer Vertreter ist in diesem Zusammenhang das Schachspiel. Gewinne aus einem Schachturniert zählen deshalb auch zu den sonstigen Einkünften und müssen versteuert werden. Auch die Teilnahme an Quizshows wird als Geschicklichkeitsspiel angesehen und die Gewinne daraus unterliegen somit der Steuerpflicht.
Grenzfall Poker: Geschicklichkeitsspiel oder Glücksspiel?
Ob es beim Poker eher auf das Glück oder die Geschicklichkeit des Spielers ankommt, ist sicherlich eine Frage, auf die jeder eine andere Antwort hat. Doch was sagen die Gerichte dazu?
Der Bundesfinanzhof (BFH) hat im Jahr 2015 dazu ein Urteil gefällt (Az.: X R 43/12). Darin heißt es, dass Gewinne aus Pokerturnieren der Einkommensteuerpflicht unterliegen können. Dies gelte vor allem für Spieler, die regelmäßig über einen langen Zeitraum hinweg an professionellen Turnieren teilnähmen. In diesem Fall sei davon auszugehen, dass es sich um einen professionellen Pokerspieler handele, der seine Gewinne vor allem durch sein analytisches Talent erziele. Für private Hobbyspieler, die hin und wieder an Veranstaltungen teilnähmen, gelte diese Steuerpflicht nicht zwingend. Auch eine Umsatzsteuerpflicht für Spielgewinne verneinte der BFH.
Steuern spielen bei Online-Casino-Gewinne nur selten eine Rolle
Hobbyspieler können aufatmen: Wer im Online-Casinos Gewinne erzielt, muss dafür im Normalfall keine Einkommensteuer entrichten. Anders sieht das Ganze aus, wenn jemand gewerbsmäßig spielt und seinen Lebensunterhalt verdient. Dies gilt insbesondere für Pokerspieler, bei deren Tätigkeit es neben dem Glück auch auf die eigene Geschicklichkeit ankommt.